Kaiserswerth/Rheinland
1915 -
Castiglione della Pescaia
1999
Hann Trier beginnt 1934 ein Studium an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf, das er vier Jahre später in Berlin mit dem Staatsexamen abschließt. Trier arbeitet nach der Militärzeit als technischer Zeichner in Berlin, wird aber 1944 nochmals für ein Jahr zum Militärdienst eingezogen. Der Künstler kehrt 1946 ins Rheinland zurück, wo er zusammen mit Toni Feldenkirchen, Hermann Schnitzler, Joseph Faßbender u.a. die "Donnerstagsgesellschaft" gründet und einen "Tag der abstrakten Kunst" veranstaltet. Der Künstler sucht eine eigene abstrakte Bildsprache, orientiert sich an Paul Klee und am synthetischen Kubismus von Juan Gris.
Von der geometrischen Strenge farbiger Flächen löst sich der Maler bald und versucht, das Prinzip von Tempo und Beschleunigung darzustellen. Die Linie, die für ihn Energie und Bewegung darstellt, wird bald ein wichtiges Bildelement. Diese Tatsache verbindet Hann Trier mit Hans Hartung, von dem er in dieser Werkphase stark beeinflusst ist.
Ab 1950 macht der Künstler zahlreiche Reisen nach Frankreich, in die USA und nach Kolumbien, wo er sich von 1952–55 aufhält. Hann Trier erprobt dort das beidhändige Malen mit zwei Pinseln als simultan wiederholte Bewegung, das sich bald als Formprinzip entwickelt.
1955 nach Deutschland zurückgekehrt, geht Hann Trier als Gastdozent an die Hochschule für Bildende Künste nach Hamburg. An die Berliner Hochschule für Bildende Künste wird der Künstler zwei Jahre später berufen, wo er bis 1980 lehrt. Ab ca. 1961 vollzieht sich der Malvorgang bei Hann Trier achsenorientiert. Es entstehen symmetrisch angelegte Kompositionen, in denen breite Pinselzüge zu einem differenziert modulierten Farbklang zusammengesetzt werden.
Zur Ausführung des großen Deckenbildes im Schloss Charlottenburg kommt es 1972. 1977–80 entsteht ein weiteres Deckengemälde in der Rathaushalle in Köln. Ein Drittes wird 1984 in der Deutschen Botschaft in Rom fertiggestellt. Für das Wallraf-Richartz-Museum/Museum Ludwig in Köln entsteht 1985–86 ein großformatiges Wandbild, ein ebensolches wird 1990 im Treppenhaus des Von-der-Heydt-Museums in Wuppertal montiert, wo im selben Jahr auch eine Retrospektive der Gemälde stattfindet.
Hann Trier erhält zahlreiche Preise und wird 1989 mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen geehrt. Auf Ausstellungen ist der Künstler regelmäßig vertreten und nimmt mehrmals an der "documenta" in Kassel teil. Zum 75. Geburtstag Triers veranstaltet das Von-der-Heydt-Museum Wuppertal eine Retrospektive seiner Bilder auf Leinwand.
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